In der Reihe hochkarätiger Referenten hatte die Seniorenvereinigung Püttlingen den Polizeipräsidenten des Saarlandes eingeladen. Einmal mehr erwies sich der Saal als zu klein für die vielen Zuhörerinnen und Zuhörer. Das lag sicher auch an dem Thema, das gerade Älteren am Herzen liegt. Wie wichtig das Thema auch dem Referenten ist, zeigte sich daran, dass er von Peter Schäfer, dem Leiter des Polizeireviers Köllertal, begleitet wurde.
Norbert Rupp begann seinen Vortrag mit guten Wünschen für ein sicheres Neues Jahr. Er sei gerne Gast der Seniorenvereinigung, weil ihm hier, anders etwa als in den Medien, ausreichend Zeit bliebe, die Problematik darzustellen. Seit nunmehr acht Jahren begleite er sein Amt, Vorgesetzter von 2700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern; es seien aber schon einmal tausend mehr gewesen. Ein Personalengpass entstünde zusätzlich, dass vermehrt das Angebot der Elternzeit angenommen werde. Das beträfe im Augenblick rund hundert Personen. Bis die geplanten Neueinstellungen wirksam würden, vergingen vier Jahre. Sein Mitarbeiter Peter Schäfer, der sich auf den Ruhestand vorbereitet, werde künftig ehrenamtlicher Sicherheitskoordinator der Stadt Püttlingen.
Die Neuorganisation, so der Polizeipräsident, sei so ausgerichtet, dass der Bürger eigentlich nichts davon bemerke. Für den Hilfesuchenden sei es gleich, ob ein Fahrzeug aus Köllerbach oder aus Völklingen komme, wichtig sei allein die Erreichbarkeit. Er ging auch auf die gefühlte und die wirkliche Sicherheit ein; im Saarland sei die Zahl der Straftaten, ausgehend von etwa 70.000, insgesamt rückläufig. Auch in Püttlingen sei die Zahl von 2016 (708 Straftaten) auf 2017 (625) zurückgegangen. Von 277 Straftätern seien 208 Deutsche und 69 Nichtdeutsche gewesen. Oft sei die Wahrnehmung anders als die Realität. So liege die Zahl der Wohnungseinbrüche einschließlich der Versuche unter 30 Fällen im Jahr. Viel bedeutender sei die Zahl der Betrüge mit dem sogenannten „Enkeltrick“, bei dem man zudem eine hohe Dunkelziffer vermuten könne. Püttlingen gehöre zu den sichersten Städten im Saarland. Zur Polizeireform insgesamt meinte der Präsident, sie sei im Saarland kein politischer Zankapfel gewesen und deshalb relativ geräuschlos über die Bühne gegangen.
In der sich anschließenden Gesprächsrunde wurde offen und durchaus kontrovers diskutiert, so dass der Vorsitzende Rudolf Müller zufrieden feststellen konnte, man habe den richtigen Referenten und das richtige Thema gewählt. (ek)