Man hört es (viel zu) oft: Früher war alles besser. War dem wirklich so? Michael Müller, Leiter der VHS Püttlingen, sollte diese Frage auf unterhaltsame Weise beantworten. Der Vorsitzende Rudolf Müller konnte wie gewohnt mit dem Referenten zahlreiche Zuhörer begrüßen.
Michael Müller präsentierte altes Bildmaterial und konnte im Vergleich mit aktuellen Fotos Veränderungen beispielsweise am Schlösschen oder an den beiden Rathäusern darstellen. Szenen aus dem Straßenbau zeigten die Veränderungen der Arbeitswelt besonders deutlich: Da waren noch Menschen mit Hacke und Schaufel beschäftigt. Sichtbarer Beleg für den Strukturwandel waren Bilder der Schachtanlagen Viktoria und Engelfangen; nostalgisch der Blick auf die Bergehalde: Früher aufgetürmtes Geröll, heute ansprechend begrünt. Und schließlich der Marktplatz, der seine Funktion als Einkaufs- und Kommunikationszentrum längst verloren hat. An diesem Platz stand einst das Hotel „Kaiserhof“, später dann das erste Kino in Püttlingen. Belustigend war die Erklärung, dass im Spritzenhaus zeitweise zwei Gefängniszellen zur Aufnahme von Landstreichern eingerichtet waren. Aus dem „Turnerheim“ wurde der „Püttlinger Hof“, später ein Wohnkomplex. Vom damals unbebauten Burgplatz hatte man noch einen freien Blick auf die Volksschule Bengesen. Aus der Bergbaugemeinde wurde eine Wohnstadt, verbunden mit der Urbanisierung und dem Verlust von Grünzonen. Der Referent machte selbstverständlich auch auf die ökonomischen und ökologischen Folgen aufmerksam.
Lebhafte Kommentare begleiteten den Vortrag und die Bilder. Die eher rhetorische Frage danach, ob früher alles besser war, blieb natürlich unbeantwortet; rasch herrschte Einigkeit im Publikum: Früher war alles anders.